Die Versuchsanstalten Peenemünde waren von 1936 bis 1945 das größte militärische Forschungszentrum Europas. Auf einer Fläche von 25 km² arbeiteten bis zu 12.000 Menschen gleichzeitig an neuartigen Waffensystemen, wie etwa dem weltweit ersten Marschflugkörper und der ersten funktionierenden Großrakete. Beide wurden als Terrorwaffen gegen die Zivilbevölkerung konzipiert, größtenteils von Zwangsarbeitern gefertigt und gelangten ab 1944 als „Vergeltungswaffen“ zum Einsatz im Zweiten Weltkrieg.
Sonderkonzert
Samstag, 12.09.
17 Uhr und 20 Uhr
Kraftwerk des Museums Peenemünde
Peenemünde
30 Jahre Deutsche Einheit
Baltic Sea Philharmonic
Kristjan Järvi (Dirigent)
Mit Auszügen aus Ludwig van Beethovens Symphonie Nr. 5, Edvard Griegs Peer Gynt Suite Nr. 1, Pjotr Iljitsch Tschaikowskys Dornröschen und Schwanensee sowie Musik von Jean Sibelius, Kristjan Järvi, Wilhelm Stenhammar, Carl Nielsen, Robot Koch, Sven Helbig, Henryk Górecki und Gediminas Gelgotas
95 / 75 / 55 / 40 / 30 / 20 €
Spielstätte
Historisch-Technisches Museum Peenemünde
Das Historisch-Technische Museum Peenemünde arbeitet die Geschichte der Entstehung und Nutzung dieser Waffen auf. Die Ausstellungen dokumentieren, wer in Peenemünde arbeitete, wie die Menschen lebten und warum die enorm aufwändigen Waffenprojekte durchgeführt wurden.
Die Turbinenhalle, in der einst Strom für die Raketenproduktion erzeugt wurde, steht seit 2002 dank einer Förderung aus EU- und Landesmitteln als Ausstellungs- und Veranstaltungshalle zur Verfügung. Das Usedomer Musikfestival veranstaltet hier alljährlich seine Peenemünder Konzerte – eine einmalige Kooperation in der deutschen Museums- und Festivallandschaft.
Unter der Leitung von Mstislaw Rostropowitsch und mit über 250 beteiligten Musikern und Solisten aus Russland, Großbritannien und Deutschland wurde der historische Ort 2002 als Konzertsaal für wenige Momente im Jahr in Betrieb genommen. Es erklang Benjamin Brittens „War Requiem“ in der Turbinenhalle des früheren Kraftwerks. Seitdem konnte das Usedomer Musikfestival Dirigenten von Weltrang in Peenemünde verpflichten. Kurt Masur, 2012 zum Ehrenschirmherrn des Usedomer Musikfestivals ernannt, gab hier drei seiner letzten Konzerte und zwei internationale Meisterklassen für junge Dirigenten. Krzysztof Penderecki (2003, 2014), Christoph von Dohnányi (2004), Esa-Pekka Salonen (2005), Alan Gilbert (2006), Andris Nelsons (2007), Christoph Eschenbach, Neeme Järvi (2010, 2013), Kurt Masur † (2012 und 2013) und Neeme Järvi (2010, 2013), Paavo Järvi (2013) und Kristjan Järvi (2008, 2009, 2011-2019) und viele mehr befestigten den hohen musikalischen Anspruch der Peenemünder Konzerte.
Im Kraftwerk · 17449 Peenemünde